Stress am Arbeitsplatz: So wirst du ihn los

Stress am Arbeitsplatz ist gang und gäbe. Doch nicht, wenn du tagtäglich in einem Hustle steckst. Denn dann bleibt der Stress nicht auf der Arbeit liegen, sondern du trägst ihn mit nach Hause zu deiner Familie, mit negativen Folgen für alle. Wie du dich genau davon erlösen kannst, davon handelt dieser Blogbeitrag.

Ein Stress kommt selten allein

Erst hat sich die Kollegin, mit der du gemeinsam an dem heute abzugebenden Projekt arbeitest, mal wieder krankgemeldet. Dann fragt dich der Chef, warum du so übernächtigt aussiehst. Nun hast du für den lang erarbeiteten Vortrag auch noch die falschen Unterlagen dabei…

Egal – denkst du. Hauptsache irgendwann Feierabend! Du freust dich darauf, dich zu Hause für eine Stunde auf die Couch zu legen, doch dann:

Kaum öffnest du die Wohnungstür, hörst du schon das Geschrei deiner zankenden Kinder. Du begrüsst deine Frau und möchtest dich eigentlich nur ins Wohnzimmer schleichen. Da rennt dir eines der laut schreienden Kinder in den Bauch, während das nächste über deinen sorgfältig abgestellten Aktenkoffer fällt. Deine Frau bittet die Kinder, leise zu sein, doch zu spät: Völlig gestresst explodierst du wie das berühmte Pulverfass…

Work-Life-Balance - downshifting.ch

Der Stress zieht seine Kreise – ob du willst oder nicht!

Stress am Arbeitsplatz bleibt nicht am Arbeitsplatz. Es ist eine Illusion, Arbeit und Familie seien getrennt voneinander existierende Systeme. Genauso wenig wie deine Leber unabhängig von den Nieren arbeitet, kannst du dein Arbeitsleben von deinem Privatleben trennen. Während die ganzheitliche Sicht bzw. die Einheit von Körper, Geist und Seele im Gesundheitsbereich schon lange auf dem Vormarsch ist, werden Beruf und Familie noch viel zu wenig als sich gegenseitig beeinflussende Lebensbereiche gesehen.

Dabei hat Stress am Arbeitsplatz mitunter weitreichende Folgen:

Wer bei der Arbeit ständig gestresst ist, reagiert auch zu Hause gereizt und aggressiv, zieht sich zurück und kommuniziert nicht mehr richtig. Studien zufolge ist stressbedingte Entfremdung einer der Hauptfaktoren für Scheidungen. Denn im Dauerstress ist selbst die Familie nicht mehr der sichere Hafen, in welchem du dich, dein:e Partner:in und deine Kinder sich fest verankert und geborgen fühlen.

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Stress am Arbeitsplatz – ein wachsendes Phänomen

Eine Studie der Fachhochschule Bern belegt, dass sich nur 11 Prozent der Schweizer Arbeitnehmer ernsthaft um ihren Arbeitsplatz sorgen. Die gleiche Studie besagt jedoch auch, dass sich ganze 43 Prozent der Arbeitnehmer oftmals gestresst fühlen – Tendenz steigend. Adrian Wüthrich, Präsident von Travail Suisse, kommt zu dem Schluss, dass viele Angestellte selbst in der Freizeit nicht richtig abschalten.

Schon der ganz normale Alltag ist durch die Doppelbelastung Job & Familie von Stress geprägt. Wenn du nur noch zwischen Arbeit, Haushalt und Einkäufen pendelst, bleibt kaum Zeit zur Entspannung oder für die Familie. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen über eine viel zu hohe Stressbelastung im „normalen“ Alltag klagen. Erfordern auch noch die Bedürfnisse deiner Familie deine vermehrte Aufmerksamkeit, steigt dein Stresslevel nochmals gewaltig an. Schnell entsteht das Gefühl, deinen persönlichen und den Bedürfnissen der Familie nicht gerecht zu werden und mit allem überlastet zu sein.

«Die grösste Lüge, die dir seit Kindheit erzählt wird, lautet: je mehr du leistest, umso mehr erreichst du. Dass das nicht stimmt, realisierst du erst, wenn du mit 40 geschieden bist und dein erstes Burnout hinter dir liegt!»

Lea & Roger

Die Rollenverteilung früher und heute

Früher war nicht alles besser, aber vieles anders als heute. Die Doppelbelastung Job & Familie gab es nicht: Der Mann verdiente das Geld für die Familie und die Frau ging bestenfalls in „ihrer Rolle“ als Hausfrau und Mutter auf. Dieses alte Bild von Arbeit und Familie hat sich glücklicherweise gewandelt. Heute möchten und können sich auch die Frauen beruflich verwirklichen und viele Männer bringen sich im Haushalt und im Alltag mit den Kindern ein. Auf diese Weise teilen sich im Idealfall beide Partner die anfallenden Pflichten und Belastungen.

Doch gerade diese Aufweichung der klaren Rollenverteilung bringt neue Stressfaktoren ins Familienleben, die gemanagt und gelöst werden wollen. Wer übernimmt den Einkauf? Wer bringt die Kinder zur Kita? Wer arbeitet wie viel? Wer kümmert sich um das Abendessen? etc. Zum Arbeitsvolumen, die mit der Kindererziehung vereinbart werden soll, gesellt sich zusätzlich ein Mental-Load hinzu, der fordert und überfordert.

Wie gelingt es dir, dich aus dem Stress-Hamsterrad zu befreien?

Die üblichen Ratschläge lauten: ausreichend schlafen, mehr Pausen, Bewegung, usw. Doch darum soll es hier nicht gehen. Diese Tipps mögen auch wertvoll sein, doch packen sie das Problem nicht an der Wurzel ihrer Entstehung.

Uns geht es vielmehr um deine wirkliche (Er)Lösung, die ihren Ursprung auf einer viel tieferen Ebene hat. Denn der Stress im Aussen spiegelt meist den Stress in deinem Inneren wider und ist damit sozusagen hausgemacht. Er ist das Ergebnis deiner unbewussten Denk-, Glaubens- und Verhaltensmuster.

«Hä was», denkst du dir jetzt allenfalls. «Aber ich will diesen Stress doch gar nicht, und jetzt behauptet ihr, dieser sei im Grunde genommen selbstgemacht?» Richtig…doch so einfach ist die Lage auch wieder nicht. Aber am besten liest du selbst…

Kenne deine inneren Antreiber

Kennst du deine inneren Antreiber?

Nicht?!?

Dann wird es Zeit, sie gemeinsam mit uns zu erforschen. Sie sind sogenannte innere «Steuerungsmuster», die das Zepter übernehmen und dein Denken und Handeln steuern – meist unbewusst und insbesondere in stressigen Situationen. Die Forschung hat folgende 5 typischen „Antreiber“ definiert. Es sind eine Art innere Stimmen, die dich antreiben….

  • Sei stark!
    Dieser Antreiber fordert dich auf, keine Schwächen zu zeigen und alles allein zu schaffen.
  • Sei perfekt!
    «Ich muss es noch besser hinkriegen oder ich bin nicht gut genug», sind Sätze, die dich immer weiter leisten lassen.
  • Mach es allen recht!
    Menschen mit diesem Antreiber könne schlecht «Nein» sagen und stellen alles andere an 1. Stelle. Die eigenen Bedürfnisse kommen erst ganz am Ende.
  • Streng Dich an!
    Diese innere Stimme plappert dir vor, dass harte Arbeit zum Ziel führt. «Ich muss einfach noch mehr leisten, dann werde ich dereinst erfolgreich sein.»
  • Mach schnell!
    «Alles sofort und gleich erledigen und bloss keine Zeit verschwenden», treibt dich dieses innere Muster an.

Unsere Kindheit prägt uns massgeblich und legt oft den Grundstein dafür, welche inneren Antreiber in uns besonders stark zur Geltung kommen. Schon in jungen Jahren eignen wir uns bestimmte Verhaltensweisen an und internalisieren tief verankerte Glaubenssätze. Ein Kind, das regelmässig Sätze wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Gefühle zeigen ist eine Schwäche“ oder „Nur die Harten kommen in den Garten“ hört, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen dominierenden „Sei stark!“-Antreiber entwickeln.

Taibi Kahler, Forschungsvater dieser wertvollen Studienerkenntnisse, zufolge entstehen diese inneren „Antreiber“ durch die Motivation, wichtige Grundbedürfnisse zu erfüllen. Solche existenziellen Bedürfnisse sind beispielsweise der Wunsch nach Selbstbestimmung, Anerkennung, Wohlbefinden und Unlustvermeidung. Der innere Antreiber hat hier ähnliche Funktionen wie der innere Kritiker. Beide entstehen durch Konditionierung, also das Lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen bestimmte Reaktionen zur Folge haben.

So erlöst du deine inneren Antreiber

Um deinen inneren Antreibern auf die Schliche zu kommen, ist es hilfreich, einen Moment der Selbstreflexion zu nutzen. Nimm dir einen kurzen Moment, entziehe dich der stressigen Situation, schliesse deine Augen und frage dich: welche (innere) Stimme hetzt mich gerade jetzt zu was an? Beobachte einfach aus einer neutralen Position heraus, ohne zu werten.

Damit hebst du in einem ersten wichtigen Schritt deinen inneren Antreiber aus dem Unbewussten in dein Bewusstsein und kannst in der Folge beginnen, dich aktiv davon zu lösen.

Natürlich braucht es Zeit, fest eingefleischte Verhaltensmuster zu ändern und neue neuronale Verknüpfungen im Gehirn zu entwickeln. Doch bekanntlich ist der erste Schritt mitunter der Wichtigste.

Ich will mehr…

Tiefenentspannt bleiben – egal wie viel oder wenig arbeit du gerade auf dem Schreibtisch liegen hast? Nicht in einer Abwärtsspirale landen, bei der Stress noch mehr Stress erzeugt? Dich endlich wieder befreit und gelassen fühlen? Yess, you can…was deine aktuelle Herausforderung ist, welche Antreiber dich nicht zur Ruhe kommen lassen und wie es dir konkret gelingen kann, einen gelassenen, befreiten und erfüllenden Business- & Family-Lifestyle zu realisieren, all das schauen wir uns gern in einem kostenlosen Beratungsgespräch gemeinsam mit dir an.